Molosser

Der Name Molosser bezeichnet verschiedene doggenartige Hunde mit langer Geschichte. Die Bezeichnung der kräftigen Hunde mit dem breiten Fang entstammt dem epirusischen Königsgeschlecht. Doch schon Alexander der Große hatte bereits vor Christi große und wehrhafte Hunde, die ihn auf Kriegszügen begleiteten. Es ist davon auszugehen, dass sich die Hunderasse Molosser bereits in der Zeitrechnung vor Christi aufzeigt und der Ursprung der heutigen, unter diesem Oberbegriff geführten Rassen ist. Die Mutter Alexander des Großen züchtete diese Gattung und verkaufte sie an die Reichen und Adeligen Häuser. Dabei ist bekannt, dass Hündinnen im Besitz verblieben und nur Molosser Rüden den Weg in andere Häuser fanden. Da Olympia nur Molosser Rüden verkaufte, erhielt sie ihr Monopol in der Zucht und konnte der großen Verbreitung der Gattung außerhalb ihrer Reichweite vorbeugen. Alle Bulldoggen Arten entstammen dem ursprünglichen Molosser.

Da Molosser sich in verschiedenen Rassen definieren, präsentieren sie sich auch mit ganz unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Wesenszügen. Diese Hunde werden aber nicht umsonst als sanfte Riesen bezeichnet. Die meisten Molosserarten sind sehr groß und können, wie beispielsweise der Mastino Napolitano, eine Schulterhöhe von 75 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 70 Kilogramm erreichen. Eines haben aber alle Hunderassen unter den Molossern gemeinsam. Sie sind sanftmütig, sehr intelligent und ihrem Besitzer treu ergeben. Ein Molosser ist ein aufmerksamer, wachsamer und anhänglicher Familienhund der sich verhältnismäßig einfach erziehen lässt. Hier kommt dem Besitzer das ruhige und ausgeglichene Wesen der Hunde zu Gute. Trotzdem sind Vertreter der Rassen nicht als Anfängerhunde zu betrachten. Seit die Verordnung über Kampfhunde in Kraft getreten ist, zählen nicht nur Molosser selbst, sondern auch Kreuzungen der Rassen zu den Kampfhunden und werden in einigen Bundesländern hoch versteuert. Wer diese Rassen halten möchte, muss den sogenannten Hundeführerschein machen und seine Fähigkeit, den Hund zu kontrollieren, unter Beweis stellen. Auch wenn molosserartige über einen breiteren Fang und eine höhere Bisskraft als andere Hunderassen verfügen, sind sie keinesfalls bösartig oder von Natur aus sozusagen scharf. Hier hängt die Gefahr eindeutig am anderen Ende der Leine und begründet sich in nachlässiger oder bewusst mangelhafter Erziehung.

Molosser sind nicht nur äußerst lernwillig, sondern auch sehr intelligent und vorausschauend. Als Besitzer dieser edlen Tiere sollte man das Wesen seines Hundes kennen und ihn entsprechend der Anforderung an die Rasse erziehen. Molosser sind freundliche, aufgeschlossene und sehr ruhige Familienhunde, die aber auch als Wachhund Respekt einflößen und ein Grundstück verteidigen. Der hohe Beschützerinstinkt und die Treue zum Besitzer sind auch der Grund, warum sich Molosserarten bei falscher Erziehung gegen den Menschen wehren können. Im Umgang mit Kindern und anderen Hunden ist ein gut erzogener Vertreter der Gattung ein optimaler Hund für Haus, Hof oder Mietwohnung. Auffallend ist die ruhige Art. Der Molosser bellt kaum, ist neugierig und tritt Fremden offen und freundlich gegenüber. Wohl aber durchschaut er Menschen, die ihm Böses wollen und kann hier gefährlich knurren. In der Mietwohnung muss für die Haltung von Molossern eine Genehmigung eingeholt werden. Nicht jeder Vermieter möchte in seinem Haus einen sogenannten Kampfhund haben und kann die Haltung entsprechend seiner persönlichen Einstellung verbieten. Diese großen und kräftigen Hunde gehören in erfahrene und konsequente, mit Liebe erziehende Hände.