Münsterländer

Die Rasse Münsterländer stammt, wie sich am Namen bereits erkennen lässt, aus dem Münsterland. Aber nicht nur dort, sondern auch im südlichen Niedersachsen wird die Rasse seit etwa 90 Jahren aktiv gezüchtet. Es handelt sich also um eine noch sehr junge Rasse, die nicht über eine lange Tradition oder Geschichte verfügt. Vor allem der kleine Münsterländer ist ein optimaler Jagdhund und hat sich aus diesem Grund weit über die Grenzen bis nach Schweden, Frankreich und Norwegen verbreitet. Auf der Jagd fühlt sich diese Rasse wohl und findet Freude an Bewegung, sowie der Nasenarbeit. Sein Ursprung ist auf die sogenannten Vogelhunde, auch Vorsteherhunde zurückzuführen.

Temperament und Intelligenz vereinen sich bei Münsterländern in hohem Maße. Auch wenn es sich um eine sehr ausgeglichene und ruhige Rasse handelt, sollte man beim Wunsch nach Münsterländern nie vergessen, dass es sich um einen zur Jagd gezüchteten Hund mit natürlichem Jagdtrieb handelt. Sehr folgsam und anhänglich binden sich beide Rassen an ihren Besitzer. Vor allem in Waldgebieten ist beim Spaziergang aber Vorsicht geboten, da diese Rasse ohne Vorwarnung auf die Jagd gehen und mit hoher Geschwindigkeit aus dem Sichtfeld des Besitzers verschwinden kann. Auch bei noch so guter Erziehung lässt sich der Jagdtrieb nicht vollständig eindämmen, wohl aber kontrollieren.

Die Rasse ist freundlich zu Kindern und zu anderen Hunden, zeigt gar keine Aggression und geht einem Streit immer aus dem Weg. Als Stadthund ist von Münsterländern dringend abgeraten. In einer kleinen Mietwohnung und den fehlenden Möglichkeiten für Auslauf und Spiel, würde diese Rasse nicht nur seelisch verkümmern, sondern auch fern ihrer eigentlichen Bestimmung gehalten werden. In einem Haus mit Grundstück, bevorzugt in ländlicher Gegend wird ein Münsterländer zum perfekten Familienhund und kann zeigen, wozu er wirklich bestimmt ist. Um die Folgsamkeit und den Gehorsam der Rasse zu fördern und anzuerziehen ist es notwendig, am besten ein professionelles Training von klein auf an zu besuchen. Wer noch nicht über Erfahrung mit der Hundeerziehung verfügt, sollte von einem Münsterländer absehen. Der Aufwand zur Erziehung und Ausbildung ist vor allem dann sehr hoch, wenn die Rasse nicht für die Jagd eingesetzt werden soll. Da der natürliche Jagdtrieb im Hund von Geburt an vorhanden ist, könnte ein falsch erzogener und nicht optimal ausgebildeter Vertreter der Rasse äußerst schwer zu handhaben sein. Nicht ausgelastete oder nicht im Sinne der Prägung erzogene Münsterländer neigen dazu, beim Laufen an der Leine zu ziehen und selbst die Richtung vorzugeben. In dem Moment ist von einer optimalen Mensch-Hund Bindung nicht viel zu spüren und es kann zu einem täglichen Kampf werden, den Münsterländer an der Leine auszuführen. Nur nach einer optimal durchlaufenen Ausbildung, wird der Hund nicht nur beim Auslauf auf Zuruf sofort zurück kehren und auch die interessanteste Fährte unbeachtet lassen, sondern auch ohne zu Ziehen an der Leine laufen.

Beim großen Münsterländer vermutete man eine Einkreuzung von Neufundländer, Irish und Gordon Setter, was zu einem Ausschluss beim Deutsch Langhaar Verein führte, obwohl er durch seine Vielseitigkeit im Gegensatz zu den englischen Jagdhunden, einen besseren Jagdhund abgab, weil er sich von Dornengestrüpp, Heide, Moor und Wasser nicht abhalten ließ, zu jagen und auch noch nach dem Schuss zuverlässig das Wild suchte. Der kleine Münsterländer wurde auch als Heidewachtel bezeichnet. Die beiden Münsterländer können vor allem durch Ihre Farbvariante auseinander gehalten werden: Kleiner Münsterländer – braun/weiß, Großer Münsterländer – schwarz/weiß